Supergau in Alicante

Am 1.3.23 wollten wir unseren Deutschlandbesuch vom Flughafen Alicante abholen. Leider kam es aber ganz anders als geplant.

Aber alles der Reihe nach.

11:00 Nachdem wir unsere tägliche Arbeit beendet hatten, ab mit unserem Tesla nach Torrevieja. Das Örtchen, oder die Stadt, wollten wir wir uns gerne ansehen, und es liegt nur 80 KM hinter Alicante.

12:50 Erreichen Torrevieja Strand und stehen direkt an einer Ladestation. Hier klappte es leider nicht die entsprechende App zu laden, die wir benötigen um das Laden zu bezahlen. Aber kein Problem, wir hatten noch 25% Akku. Also ab an den Strand und ein bisschen Gassi gehen mit Casper und Boomer. Am Strand tranken wir einen Kaffee und aßen dazu die spanische Spezialität Churros. Sehr lecker.

14:00 Weiter zu den Salinas von Torrevieja. Petra wollte gerne das rötliche Wasser sehen, so wie man es auf vielen Bildern sieht. Die Anfahrt war aber recht schwierig. Irgendwie fanden wir nicht den richtigen Ausgangspunkt für den Spaziergang zu den Salinas. Nach 45 Minuten hatten wir es dann aber geschafft. Nun kam es wie es kommen musste. Enttäuschung pur. Die tollen Bilder und die Realität gingen schon recht weit auseinander.

15:00 Weiter zum Strand La Mata. Da packten wir dann unsere Strandliegen aus und lagen gemütlich am Strand. Ausruhen war angesagt und der Flieger aus Deutschland landet ja auch erst um 22:50. Also noch viel Zeit zum Ausruhen.

Um 17:15 kamen dann dicke Wolken auf, was für uns das Signal zum Aufbruch war. Ab zur Ladestadion und dann Kurs auf Alicante.

17:25 Ladestation funktioniert leider nicht, oder genauer die App ist totaler Misst. Registrieren und hinterlegen der Kreditkartendaten sollte kein Problem darstellen. Denkste, da haben wir nicht mit der Intelligenz der Softwareentwickler gerechnet. Eingeben der Emailadresse, der weiteren persönlichen Daten klappte super. Dann die Frage nach dem Wohnort, Straße und Handy Nr. Alles kein Problem. Dann kam aber die Frage nach einem Ausweisdokument, aber kein deutsches, sondern eine spanische Steuer-Nr oder eine s.g. NIE Nummer war Pflicht. Dumm gelaufen, die hat man als deutscher Tourist leider nicht.

17:40 Nach diversen Versuchen die App auszutricksen gaben wir auf und steuerten die nächste Ladestation an. Dank Handy und Google alles kein Problem diese zu finden. Übrigens kann man, wenn wann über Google einen Ort gefunden hat, diesen Zielort ganz bequem mit mit dem Tesla teilen und schon weiß das Navi wohin es geht. Tolle Sache.

17:50 Erreichen die nächste Ladestation. Pech gehabt, die wird gerade erst aufgebaut und ist noch geschlossen. Da ist Google schneller als die Mechaniker, die die Ladestation aufbauen. Aber wie gesagt, Petra holte wieder das Handy raus und suchte die nächste Ladestation.

18:00 Erreichen Ladestation, leider „Out of Order“ Schönes Schild, was da auf der Ladestation klebte. Also Handy wieder aktiviert und weiter zu einem Hotel mit Ladestation.

18:10 Es fängt an zu regnen und wir erreichen das Hotel mit der Ladestation. Ich rein, lieb gefragt ob wir laden dürften. Ja, war die simple Antwort des netten Herrn an der Rezeption. Fahrt drüben auf dem Parkplatz, ich mache Ihnen die Schranke auf. Gesagt getan. Eingeparkt, Stecker rein, und den QR-Code mit dem Handy gescannt. Ping und die App war geöffnet. Die App brauchte ich gar nicht laden, die hatte mein Handy schon. Die Oberfläche der App kam mir auch schon bekannt vor. Und so war es dann auch, der gleiche Anbieter wie bei 17:25 Uhr. Aufgeben gehört aber nicht zu meinen Eigenschafften. ich also rein ins Hotel und dem netten Mann mein Problem erklärt. Der war ganz hilfreich und lösungsorientiert und sagte zu mir: Wenn Sie mir Ihr Handy kurz geben, dann machen wir das schnell zusammen. Übrigens, die App war natürlich nur auf Spanisch, und wir beide versuchten dann meine deutschen Daten per englischer Übersetzung dann in die Spanische App einzutragen, damit wir endlich laden konnten.

18:20 Nach diversen Versuchen und einen Telefonat, von dem ich nichts wieder geben kann, war für mich nur spanisches Kauderwelsch, die traurige Mitteilung des hilfreichen Herrn: Die App ist totaler Mist, das geht nicht.

18:22 Wieder zurück im Auto, Handy raus und ab zur nächsten Ladestation. Das hatte übrigens der nette Herr auch noch für uns gemanagt. Der rief in einem Hotel an wo wir kostenlos laden dürften. Wau, was für ein Service. 5 Sterne für diesen Mitarbeiter.

18:35 Erreichen das empfohlene Hotel. Stimmt alles, Laden in der Tiefgarage, kostenlos. Nur die Parkgebühren müsste ich zahlen. Jo, ich ganz glücklich, dass wir endlich laden konnten mit der Frage nach den Parkgebühren für 30 Minuten. Das kostet 16,- sagte die nette Dame zu mir. Ich fragte noch einmal nach welche Leistung der Charger hat, die Dame zuckte aber nur die Schultern und hatte keine Ahnung. Ich dann zu Ihr, No Problem, was kostet es denn für einen Stunde? Sie: 16,- Euro. Damit war alles geklärt, ab in die Tiefgarage, Stecker rein und laden. Alles klappt. Tesla sagte, Ladevorgang gestartet. In der Anzeige dann dann aber, Laden mit 11 KW, voraussichtliche Dauer bis 80% ca. 4 Stunden. Ganz so viel Zeit hatten wir nun auch nicht mehr.

18:45 Erst einmal etwas Essen gehen war dann der Plan. Beim Verlassen der Tiefgarage dann spontaner Planwechsel, denn es schüttete vom Himmel wie nichts Gutes. Aber Glück muss man haben. Direkt neben der Garage gab es die Möglichkeit einen Burger zu essen. Bei dem fürstlichen Abendmahl kam dann von Petra folgende Idee. Bis Alicante benötigen wir ca. 23% Akkuladung, mit Reserve 30%. Es könnte ja etwas dazwischen kommen. Wenn wir also nur bis 30 % laden, dann dauert es nicht so lange und wir fahren zu einem Schnelllader in der Nähe, so versprach es Google. Da machen wir dann das Auto voll und ab zu Flughafen. Sollte das nicht klappen, dann haben wir mit 30% ja Reserve und fahren in die Metropole Alicante. Da finden wir dann schon etwas.

19:30 Mit vollem Magen wieder zurück in der Tiefgarage. Das Auto war aber erst bei 22%, also noch ein bisschen am Handy rum machen, Email checken, bei Facebook schauen usw. Man nennt es auch Zeit totschlagen.

19:50 Start zum Schnelllader in Torrevieja

19:55 Es kommt wie es kommen muss, der Schnelllader befand sich noch im Aufbau und war noch nicht betriebsbereit. Irgendwie kam uns da alles so vor wie in Deutschland.

19:56 Auf nach Alicante. Während der Fahrt suchte Petra schon nach der, oder den, richtigen Ladestationen. Die mit der blöden und unausgereiften spanischen App, die haben wir gleich herausgefiltert.

Auf zu Ladestation von Eranovum. Die gibt es auch in Moraira, und die haben wir schon oft benutzt. Das war unser Plan, guter Plan, oder?

20:50 Erreichen Alicante. Noch mal eben schnell 30 Minuten laden und dann zum Flughafen. Der Flieger landet um 22:50. Also Zeit satt. Doch irgendwie konnten wir die Ladestation nicht finden und standen somit beim Pförtner eines Krankenhauses. Ich raus und fragte: Sprechen Sie Deutsch oder Englisch? Der Pförtner: No. Ich zeigte ihm meinen Wunsch nach der Ladestation auf dem Handy, und er „si in the Parkinghouse is the Station“. So ne verarsche, der kann ja doch Englisch.

21:00 Nachdem wir 2 Mal das Parkhaus umrundet hatten fanden wir endlich den Eingang. Glück gehabt, Parkhaus zeigt an: Höhe max. 2,10 m. Unser Tesla liegt knappt darunter mit der Dachbox, die wir immer noch drauf haben. Aber es klappte und wir fanden sogar die Ladestation in dem riesigem Parkhaus. Die Ladestation war auch frei. Stecker in den Tesla, App gestartet und Ladevorgang ausgelöst. Ich freute mich wie blöd, denn mittlerweile nervte das ganze Hin und Her mit dem Laden schon, da hörte ich Petras Stimme aus dem Auto: „Schatz, Laden wurde abgebrochen“. Das war ja klar, warum auch einfach wenn es auch schwierig geht?

21:25 Nach diversen Versuchen den Ladevorgang neu zu starten rief ich die Hotline an. Ich mache es kurz, Feierabend, morgen ab 06:00 sind wir wieder für Sie da!

21:26 Handy raus, nächste Ladestation gesucht, aber die von Iberidron haben wir heraus gefiltert. Wir wollten nun ja keine kostbare Zeit mehr vergeuden, denn jetzt wurde es doch zeitlich schon knapp. Gäste will man ja nicht warten lassen.

21:35 Erreichen Ladestation von Allego. Die App hatten wir noch nicht. Gutes Zeichen, oder ? Schnell registriert, Kreditkarte hinterlegt und los geht’s. Stecker rein, App gestartet und die App zeigt an: Bitte den QR-Code der Station scannen. Raus aus dem Auto, und ??? Kein QR-Code auf der Ladesäule. Wir haben die Hotline von der Ladesäule angerufen. Der Herr konnte kein Deutsch, und nur ein paar Worte Englisch. Der versprach, es ruft gleich ein Kollege an, der Englisch spricht. Dann klappt alles. Nach 5 Minuten kam die versprochene Rückruf. Der Mann ganz locker, dass bekommen wir schon hin. Ja, aber ohne QR-Code ging nichts! Ich frage dann, ob er die Ladestation so starten könnte. Nein, das geht leider nicht. Ich bin die Hotline aus England für Allego und habe keinen technisch Zugriff auf die Ladestationen von Spanien. Damit war diese Ladestation dann auch raus. Bei einem Blick auf unserem Tesla-Display wurden wir schmerzhaft an den Akkustand erinnert. Mittlerweile 2%. Das hebt auch nicht gerade die Stimmung. Ein Blick auf die Uhr war dann auch eher kontraproduktiv.

21:50 Beng, neue Idee. Wir sind doch im ADAC. Handy raus und da angerufen. Wollen Sie eine neue Panne melden oder rufen Sie zu einer gemeldeten Panne an? Ich: neue Panne. Rufen Sie aus Deutschland an, oder aus dem Ausland? Ich: Ausland. Welches Ausland? Ich: Spanien. Dann eine nette Dame: Wie kann ich Ihnen helfen? Ich habe schnell mein Problem geschildert, und die Dame: Dafür sind wir nicht zuständig. In diesem fall können wir Ihnen nicht helfen. Ich: aufgelegt und Temin gespeichert für „Kündigung ADAC“

So, jetzt muss ich mit dem Ausgang der Geschichte auf Morgen oder Freitag verweisen, denn jetzt muss ich erst einmal arbeiten. Also habt ein wenig Geduld und schaut wieder rein. Auflösung folgt, versprochen.

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